AM CERAMICS 2017

Get a new perspective on Additive Manufacturing of Ceramics

AM Ceramics | Program | Sneak Preview


Veranstaltungshinweis: AM Ceramics 2017
Haben Sie es schon mal mit technischer Keramik versucht?

Am 11. und 12 September 2017 findet zum 2. Mal die AM Ceramics in Wien statt. Bei der Veranstaltung dreht sich alles um die additive Fertigung von Hochleistungskeramik. Welche Vorteile und Möglichkeiten der Einsatz von 3D-gedruckten Bauteilen aus Keramik bieten, erläutern Tanja Lube und Uwe Scheithauer, zwei Experten auf dem Gebiet der Hochleistungskeramik.
 
Unterschiedliche Keramikkomponenten hergestellt  mittels LCM-Verfahren von Lithoz  

 

Welche Vorteile bietet technische Keramik aus Ihrer Sicht im Vergleich zu anderen Materialien?

Uwe Scheithauer: Keramische Werkstoffe zeichnen sich im Allgemeinen gegenüber Metallen oder Kunststoffen durch eine sehr hohe Härte und Verschleißbeständigkeit, einen hohen E-Modul, hohe Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen und chemischen Angriff sowie einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten aus. Gegenüber Metallen weisen Keramiken meistens eine geringere Dichte auf.

Tanja Lube: Da es sich bei der Werkstoffklasse "Keramik" um eine Vielzahl unterschiedlicher chemischer Verbindungen handelt, findet man darunter auch solche mit außergewöhnlichen physikalischen Eigenschaften. Oft zeigen einzelne keramische Werkstoffe vor allem eine Kombination aus Eigenschaften, wie sie bei anderen Materialien nicht erreicht werden können, beispielsweise gute Wärmeleitung bei gleichzeitiger elektrischer Isolierung und ermöglichen so den Einsatz bei besonderen Anwendungen, die mit anderen Materialien nicht erreicht werden können.
 

Können Sie uns dazu einige Anwendungsbeispiele nennen?

Tanja Lube: Die besonderen physikalischen Eigenschaften von Keramiken werden in vielen unterschiedlichen Komponenten in allen möglichen Gebrauchsgütern des täglichen Lebens eingesetzt. Die Einsatzgebiete reichen vom PKW über Haushaltsgeräte bis zum Smartphone. Viele Anwendungen für Keramiken sprechen die Verschleiß- und Korrosionseigenschaften sowie die Temperaturbeständigkeit der Keramiken an, so in Bauteilen für die Metallumformung oder für die Manipulation von Schmelzen und heißen Gasen. Für Wälzkörper in Lagern für Windkraftwerke oder in der Lebensmittelindustrie ist zusätzlich die elektrische Isolierung bzw. die Korrosionsbeständigkeit gefragt. In der Medizin kommen Keramiken als Implantate für Hüft- und Kniegelenke und als Zahnersatz vor. Dabei werden die Verschleißeigenschaften in Kombination mit der Biokomptabilität und ästhetischen Aspekten ausgenützt.

Uwe Scheithauer: Gerade auch für Anwendungen, die dauerhaft Temperaturen über 1000 °C erreichen, führt nahezu kein Weg an keramischen Materialien vorbei (z.B. Feuerfest Erzeugnisse). Chemische Reaktoren aus keramischen Materialien besitzen eine sehr hohe chemische Beständigkeit und können durch starke Erwärmung „sterilisiert“ und für andere Prozesse verwendet werden. Für Anwendungen im Bereich des Packaging elektronischer Systeme eignen sich keramische Materialien aufgrund der geringen Dichte und der geringen Dämpfung.

 

Schädelplatte hergestellt mittels LCM-Verfahren von Lithoz

 

Wie schätzen Sie die Zukunft der Additiven Fertigung von technischer Keramik ein?

Uwe Scheithauer: Ein wesentlicher Punkt ist die notwendige Entwicklung von Design- und Auslegungstools, die die speziellen Eigenschaften der Keramiken berücksichtigen. Außerdem muss sich das „Denken“ der Entwickler und Konstrukteure ändern hin zu funktionsoptimierten Bauteilen. Gelingt dann noch die Steigerung der Produktivität sowie die Integration weiterer Funktionalitäten z.B. durch die additive Fertigung von Multi-Materialbauteilen, stehen die Türen hin zu den verschiedensten Anwendungen weit offen (chemische Verfahrenstechnik, Raumfahrt, Flugzeugbau, Energietechnik, Medizintechnik, …).

Tanja Lube: Additive Fertigung wird sicherlich eine zunehmende Rolle spielen für Teile, die grundsätzlich immer individuell gestaltet sein müssen oder Anwendungen, die nur kleinste Stückzahlen erfordern: Implantate, Bio-Ersatzteile, Dentalkeramik. Für Teile, die anders aus Keramik gar nicht oder nicht ökonomisch gefertigt werden können und für Bauteile mit sehr feinen Strukturen hat diese Technologie Potenzial. Auch für die Umsetzung neuer Designkonzepte zur Verbesserung der Festigkeit beispielsweise in Teilen mit gezielt angeordneten Schichten unterschiedlicher Materialien können Additive Fertigungsverfahren neue Möglichkeiten eröffnen.

 

Frau DI. Dr. mont.
Tanja Lube
Assistenzprofessorin am Institut für Struktur- und Funktionskeramik an der Montanuniversität Leoben
Herr DI.
Uwe Scheithauer
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden

 

Beide renommierten Experten sind Vortragende der AM Ceramics 2017. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der additiven Fertigung von Hochleistungskeramik und besuchen Sie die AM Ceramics 2017 in Wien. Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden sie unter http://www.am-ceramics.dkg.de/.



3D-printing | technologies & materials for AM of high-performance ceramics

Ceramic additive manufacturing has the potential to radically change the industry. Available additive manufacturing systems for ceramics have already reached an advanced level. In Addition to prototyping of components, they represent a tangible alternative to conventional manufacturing methods or offer a viable supplement.

3D-printing manufacturers have to anticipate and fulfil prospective requirements of the high-performance ceramics industry ahead of demand. Thus the AM Community is searching for information regarding manufacturing speed, reducing time-to-market but also whether process stability can be obtained and reproducibility of results can be assured. Beyond, that constant availability for ceramic materials appropriate for 3D-printing is still not ensured.

 

Quo vadis? | additive manufacturing

The AMC 2017 provides an overall  update on achievements and progress on last year’s event. It will give a comprehensive overview to what additive manufacturing systems are already capable of and which performance promises can be made at this point. Next to the introduction of enhanced material compositions and state-of-the-art machinery by Lithoz, the entire process chain will be addressed. Expertise from AM enterprises that have been successful in implementing additive manufacturing as well as practical application examples out of the university sector will be shared.

 

Challenges & Potentials in the Manufacturing Industry

Ceramic additive manufacturing has the potential to radically change the industry. Available additive manufacturing systems for ceramics have already reached an advanced level. Further to prototyping of components, they represent a tangible alternative to conventional manufacturing methods or offer a viable supplement. Thus, this kind of freeform fabrication offers unforeseen business opportunities for enterprises within the manufacturing industries. AM is an emerging market with a variety of potential requiring rethinking of traditional business models. (eg. production of hearing aids)

 

Key Drivers | Feasibility Check for Mass Production

Commercial success of additive manufacturing in an emerging market can be influenced by a variety of factors. Basically it depends on whether the field of application is eligible or expertise on material science exists. Discussing these currently most profound challenges and relevant key drivers for additive manufacturing, Johannes Homa (CEO Lithoz GmbH) and Paolo Colombo (University Padua) will open the two-day conference, AM Ceramics 2017. David Walker, R&D manager in advanced materials at Johnson Matthey will reveal feasible ideas concerning AM mass production. Edmar Allitsch, managing partner at AM Ventures Holding will explain why AM should be implemented into conventional production processes.

The annual event AM Ceramics hosted in the beautiful city of Vienna is a great opportunity for professional exchange concerning all matters of 3D-printing of high-performance ceramics on a global level.